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Thema : Zukunft Niederungen

Zukunft Niederungen


Strategie für die Zukunft der Niederungen bis 2100

Letzte Aktualisierung: 06.09.2023

Hintergrund

Schleswig-Holstein als Land zwischen den Meeren wird vom Wasser geprägt. Die Küsten werden, wo es notwendig ist, durch Deiche vor Hochwasser und Sturmfluten geschützt. Gleichzeitig wird über ein dichtes Gewässernetz das Binnenland entwässert.

Ein Fünftel der Landesfläche liegt unter 2,5 Meter Normalhöhennull. Diese als „Niederungen“ bezeichneten Gebiete werden zu großen Teilen aktiv über Schöpfwerke und Siele entwässert. Dadurch können die Niederungen bewohnt und bewirtschaftet werden. Um dies zu gewährleisten, wird ein fachlich fundiertes Wassermanagement benötigt. Mit dieser Aufgabe sind die Wasser- und Bodenverbände betraut. Sie unterhalten das Gewässernetz unter Beachtung ökologischer Gesichtspunkte, um den Abfluss zu gewährleisten, und betreiben allein in den Niederungen mehr als 300 wasserwirtschaftliche Anlagen zur Be- und Entwässerung. Damit tragen die Wasser- und Bodenverbände wesentlich zur Daseinsvorsorge in Schleswig-Holstein bei.

Viele dieser Anlagen wurden während des Programms Nord in den 1950er bis 1970er Jahren geplant und errichtet und müssen inzwischen technisch angepasst werden. Gleichzeitig haben sich die tatsächlichen, aber auch die gesellschaftlichen, Anforderungen an das Wassermanagement insbesondere aufgrund des Klimawandels grundlegend gewandelt. Die Devise, Wasser so schnell wie möglich aus den Niederungen heraus zu befördern, trägt angesichts des Klimawandels nicht mehr. Denn für auch Dürreperioden ist es sinnvoll, Niederschlagswasser zu in der Landschaft speichern und länger vorzuhalten. Die bisherigen Handlungsweisen der Wasserwirtschaft müssen überprüft und an die gesellschaftlichen Ziele wie die Erreichung der Treibhausgasneutralität bis zum Jahr 2040 und erhöhten Biodiversitätsschutz angepasst werden. Zugleich ist aber die Sicherung der Nahrungsmittelproduktion zu bedenken und die Bedürfnisse der in Niederungen lebenden Menschen müssen beachtet werden.

Vor diesem Hintergrund muss das Land Schleswig-Holstein seine Niederungen zukunftssicher gestalten.

Niederungsstrategie

Im aktuellen Koalitionsvertrag wurde daher vereinbart, für die Niederungsbereiche im Land zusammen mit den Betroffenen eine Zukunftsstrategie (Niederungen 2100) zu entwickeln, um eine Perspektive für die Bewirtschaftung der Niederungen ökonomisch wie ökologisch sicherzustellen und gleichzeitig dem Klimaschutz Rechnung zu tragen.

Das MEKUN erarbeitet daher federführend unter Beteiligung des Landwirtschafts- und des Innenministeriums eine Strategie für die Zukunft der Niederungen bis 2100. Im Februar 2022 wurden bereits Eckpunkte dieser Strategie im Landtag vorgestellt.

Zu den langfristigen Zielen dieser Strategie gehören:

  • die Sicherstellung einer nachhaltigen Entwicklung und Nutzung der Niederungen,
  • die Erreichung der Ziele des Klima-, Gewässer- und Biodiversitätsschutzes und
  • die zukunftsfähige Weiterentwicklung der Niederungen als Kulturlandschaft mit Wertschöpfungspotenzialen.

Diese Ziele sollen durch eine entsprechende Weiterentwicklung und Anpassung der wasserwirtschaftlichen Infrastruktur zu einem modernen Be- und Entwässerungssystem und durch finanzielle Sicherstellung des Betriebs und Erhalts der für die Zielsetzungen erforderlichen Anlagen erreicht werden.

Mit der Niederungsstrategie wird ein generationsübergreifender Anpassungsprozess initiiert, in dem die eng miteinander verknüpften Handlungsfelder der Wasser- und Landwirtschaft, des Natur-, Gewässer- und Klimaschutzes sowie der Raumplanung zusammengeführt werden.

Der Entwurf der Strategie wurde regelmäßig mit einem Projektbeirat mit Mitgliedern unter anderem aus der verbandlichen Land- und Wasserwirtschaft, dem Naturschutz, der Wissenschaft, den Kommunen und der Raumplanung diskutiert. Die Anregungen und Stellungnahmen der Beiratsmitglieder wurden bei der Erarbeitung der Strategie berücksichtigt. Im Winter und Frühjahr 2023 wurde die Strategie bereits auf zahlreichen Veranstaltungen vor Ort vorgestellt.

Im Juni 2023 wurde eine Förderrichtlinie veröffentlicht, um Projekte insbesondere der Wasser- und Bodenverbände mit dem Ziel, deren Handeln an den Klimawandel anzupassen oder durch ein angepasstes Wassermanagement die Treibhausgasemissionen vor allem aus organischen Böden zu mindern, veröffentlicht.

Regionalkonferenzen

Auf vier Regionalkonferenzen werden die Inhalte und Ziele der Niederungsstrategie, Fördermöglichkeiten sowie Ansätze für erste Projekte der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Feedback aus den Regionalkonferenzen wird zusammen mit den Rückmeldungen der Beiratsmitglieder in die Fortschreibung der Strategie einfließen. Im ersten Halbjahr 2024 soll die Strategie ins Kabinett eingebracht werden.

Ministerium für Energie­wende, Klimaschutz, Umwelt und Natur

Mercatorstraße 3, 24106 Kiel

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